Warum Krisenvorsorge?
"Uns passiert sowas bestimmt nicht..."
Als junger Mann entschied ich mich im Jahre 2002 dafür Zivildienst (als Wehrersatzdienst ) in Giessen/Klein-Linden zu leisten. Ich habe als Hausmeister im Kindergarten und bei der evangelischen Gemeinde gearbeitet. Zudem betreute ich Kinder und Senioren in der Gemeinde. Beide Arbeitsbereiche bereiteten mir viel Spaß. Ich begegnete junge Menschen, die die Welt jeden Tag neu entdecken wollten und ältere Menschen die bereits viel von der Welt gesehen haben.
Im Sommer 2002 hatten wir extreme Regefälle in Deutschland, Österreich und in Tschechien gehabt. Es kam dabei zu schweren Überflutungen, in Ost- und Norddeutschland insbesondere an der Elbe sowie und Mulde, in Bayern und Österreich an der Donau.
Als ich die Nachricht im Fernsehen gesehen habe, bat ich meinen Arbeitgeber um Erlaubnis dort Hilfe zu leisten. Großflächige Felder, ganze Wohn-und Gewerbegebiete und Deiche verschwanden unter dem strömenden Wasser. Von der einen auf die andere Minute hatten die Bewohner kein Dach über den Kopf, kein Essen und kein Strom mehr Vor allem stellte sich Frage wo die anderen Familienmitglieder waren. Plötzlich war ich mit mir konfrontiert. Wäre ich vorbereitet gewesen? Bin ich auf das Schlimmste gefasst? Diese Fragen habe ich mir noch nie gestellt. Warum auch? „Uns passiert sowas bestimmt nicht. Wir haben noch nie Hochwasser oder Stromausfall gehabt“ und ich habe Essen und Getränke für 3-4 Tage, „das reicht doch zum Überleben“.
Oder vielleicht auch nicht…
Eine Familie hat mich in einer nahen liegenden Ortschaft aufgenommen, so dass ich für 1 Woche helfen konnte. Wir haben Säcke mit Sand aufgefüllt und haben sie rund um die Mulde platziert. Andere Helfer haben Häuser von Dreck und Wasser befreit. Wir haben Tag und Nacht bis zur körperlichen Erschöpfung gearbeitet.
Es war ein Ereignis in meinem Leben, was mich geprägt hat. Zu meinem Portfolio gehört deshalb auch die Vorsorge für einem Krisenfall.
Sind Sie auf einen Krisenfall vorbereitet?